03.06.2019

Der anhaltende Trend zu Malware-Angriffen

Cyberkriminalität sorgt jährlich für einen Schaden von weltweit rund 600 Mio. US-Dollar – Tendenz steigend. Vor allem das Risiko, Opfer einer Malware-Attacke zu werden, nimmt zu, sowohl für private Internetnutzer, als auch für Unternehmen.

Alleine in Deutschland sind laut einer Studie des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik gut 57 Prozent aller gemeldeten Cyberattacken auf Infektionen mit Malware zurückzuführen. Die Häufigkeit derartiger Angriffe steigt, wobei das wichtigste Medium für die Verbreitung von Schadsoftware − und überhaupt für kriminelle Aktivitäten im Internet − weiterhin die E-Mail ist. Denn als meistgenutzte Online-Kommunikationsmittel sind E-Mail-Nachrichten für Angreifer attraktiv.

1,3 Prozent aller E-Mails sind mit Malware infiziert

Das IT-Sicherheitsuternehmen Hornetsecurity Security beobachtete im Laufe des vergangenen Jahres eine wachsende Anzahl an eingehenden E-Mails mit schadhaften Anhängen sowie verdeckten oder manipulierten Links. Insgesamt ist der Anteil von mit Schadprogrammen infizierten E-Mails in den letzten zwei Jahren auf rund 1,3 Prozent des gesamten E-Mail-Verkehrs angestiegen. Dies bedeutet, dass von 1‘000 E-Mails mindestens 13 Malware enthalten. Rechnet man das hoch auf Unternehmen, die täglich mehrere tausend E-Mails erhalten, liegt eine ernsthafte Bedrohung auf der Hand. Nicht von ungefähr gilt 2018 laut dem Unternehmen als das Jahr, in dem bislang die meiste Malware-im Umlauf war – dies, seit Angriffe mit Schadprogrammen überhaupt ein Thema sind.

Hacker gehen immer raffinierter vor

Mit ein Grund dafür, weshalb Cyber-Attacken immer häufiger gelingen, ist die zunehmende Professionalität ihrer Urheber. So werden laut Hornet Security immer mehr gefälschte E-Mails angetroffen, die sich kaum mehr von echten unterscheiden lassen. Beispielsweise können heute E-Mails mit betrügerischen Absichten immer seltener an Rechtschreibefehlern erkannt werden.

Auch werden bestimmte Malware-Kampagnen wiederholt lanciert, wobei in den Text der Nachricht oder in den Code einer bereits bekannten Malware jeweils kleine Änderungen eingebaut werden, um Filter zu umgehen. Auch gehen Angreifer immer zielgerichteter vor: So werden beispielsweise ganz konkret an Kunden von Tourismusunternehmen gefälschte Rechnungen für gebuchte Reisen verschickt, die Trojaner enthalten.

Digitalisierung als Treiber

Dieser Trend zur zunehmenden Cyberkriminalität ist vor allem der Digitalisierung geschuldet: Die Internetnutzung nimmt weltweit weiter zu und immer mehr Dienstleistungen, aber auch persönliche Daten, werden ins Netz verlagert und dort verwaltet oder gespeichert. Und weil das so ist, werden auch Malwareattacken und andere Angriffe durch Cyberkriminelle künftig nicht abnehmen, sondern eher an Bedeutung gewinnen.