Der Bundesrat hat die Zeichen der Zeit erkannt: ein neues, militärisches Cyberkommando soll die Schweiz künftig gegen Cyberbedrohungen verteidigen. Ziel ist es unter anderem, kritische Infrastrukturen besser zu schützen.
Die Schweiz hinkt nach Auffassung des Bundesrates in Sachen Digitalisierung der Realität hinterher. So vergeht laut Verteidigungsministerin Viola Amherd «kein Tag ohne Cyber-Angriffe», wie sie Anfang September anlässlich der Präsentation der Botschaft zur Änderung des Militärgesetzes erklärte.
Weil sich dies in Zukunft ändern soll, hat der Bundesrat den Schutz vor Cyber-Angriffen zu einer sicherheitspolitischen Priorität erklärt, wie im aktuellen Bericht zur Sicherheitspolitik nachzulesen ist. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein noch auszubildendes Cyber-Kommando, dessen Gründung bereits vor einigen Jahren angestossen wurde.
Ein neues Cyber-Bataillon mit 575 Angehörigen
Vorgesehen ist, auf den 1. Januar 2022 ein Cyber-Bataillon und einen Cyber-Fachstab zu bilden, die aus insgesamt 575 Armeeangehörigen bestehen. Deren Ausbildung soll innerhalb der Armee erfolgen, ergänzt durch ein Praktikum bei externen Partnern, wie es in der Medienmitteilung des Bundesrates zur oben erwähnten Botschaft heisst. Bisher haben seit dem Sommer 2018 rund hundert Armeeangehörige einen entsprechenden Cyber-Lehrgang absolviert.
Gemäss der Botschaft ist die Zahl der gezielten Cyber-Angriffe auf strategisch relevante Ziele stark angestiegen. Auch lag der Fokus in Sachen Cyber-Abwehr bisher vor allem auf dem Schutz militärischer Kommunikationskanäle und Einrichtungen. Das neue Cyber-Kommando soll künftig auch Betreibern kritischer Infrastrukturen sowie Privatfirmen bei der Abwehr von Attacken zur Hand gehen. Dazu zählen laut dem Bund beispielsweise Stromkonzerne, die SBB sowie Telekomfirmen.
Der finanzielle Aufwand für die Schaffung des neuen Cyber-Bataillons ist im Rahmen der Umsetzung der Weiterentwicklung der Armee (WEA) bereits budgetiert, wie es heisst. Mit zusätzlichen Kosten wird nicht gerechnet.
Antiviren-Programme schützen alle
Für den Schutz kritischer Infrastrukturen ist ein militärischen Cyberkommando zweifellos die richtige Massnahme. Herkömmlichen KMU-Betrieben ist jedoch bereits mit einem effektiven Virenschutz-Programm, wie Bitdefender, bestens gedient. Derartige Programme lassen sich ohne viel Aufwand und Kosten installieren, zudem bieten sie weitreichenden Schutz vor den meisten gängigen Cyberbedrohungen, wie Phishing oder Malware-Angriffen.