Neuer Ransomware-Trend: zweifache Erpressung

Studie: Cybervorfälle unter den Top 10 der Unternehmensrisiken

Laut einer aktuellen Studie der deutschen Allianz-Versicherung sind Cybervorfälle, zusammen mit Betriebsstillständen, die weltweit am meisten gefürchteten Unternehmensrisiken. Als schwerwiegende Gefahren werden auch der Klimawandel, neue Technologien sowie der globale Fachkräftemangel wahrgenommen.

Die befragten Unternehmen aus 80 Ländern fürchteten sich im vergangenen Jahr am meisten vor Cybervorfällen, wie beispielsweise Hackerangriffen und IT-Störungen. Diese Kategorie ist im Allianz Risk Barometer 2018 damit erstmals an die Spitze der Risiken vorgerückt, mit denen sich Unternehmen konfrontiert sehen können. Zusammen mit den ebenfalls gefürchteten Betriebsstillständen belegt sie den ersten Rang. Neu in die Liste der zehn grössten Unternehmensrisiken vorgestossen ist im Jahr 2018 der Fachkräftemangel, der den zehnten Schlussrang einnimmt. Als zunehmendes Problem nehmen Unternehmen offenbar auch den Klimawandel wahr, der neu den achten Platz belegt, nach dem zehnten im Vorjahr.

Nur für die Schweiz betrachtet, belegen Cyberunfälle mit 48% aller Nennungen den zweiten Rang hinter den Betriebsstillständen (58%). Allerdings nimmt die Angst vor Cyberunfällen auch hierzulande zu, belegte diese Kategorie doch im Vorjahr noch den 3. Schlussrang.

Schadenssummen nehmen zu

Die Angst von Unternehmen vor Cyberunfällen ist angesichts der hohen Schadensummen sicherlich berechtigt. Schliesslich summieren sich laut der Studie die weltweiten Kosten für derartige Vorfälle jährlich auf insgesamt rund 500 Milliarden Euro, wobei es pro Fall durchschnittlich 2 Millionen EUR sind. Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Kosten eines Brandfalles werden im aktuellen Risiko-Barometer des Versicherers auf durchschnittlich 1.5 Millionen Euro beziffert. Damit haben die Kosten für Cyberunfälle auch den Kosten für Naturkatastrophen den Rang abgelaufen: Letztere beliefen sich im vergangenen Jahrzehnt auf jährlich 180 Milliarden Euro.

Betriebsstillstände als Folge von Cyberunfällen

Die erstarkte Position von Cyberunfällen in der Rangliste hängt nicht zuletzt auch mit ihrer Rolle als häufige Auslöser von Betriebsstillständen zusammen, da Daten und IT-Plattformen mittlerweile für viele Unternehmen zu den wichtigsten Gütern zählen, die von einem Betriebsunterbruch betroffen sein können. Angesichts der Tatsache, dass sich die Zahl der Cyber-Attacken im Jahr 2017 auf weltweit rund 160'000 verdoppelt hat – wobei von einer weit höheren Dunkelziffer auszugehen ist –, scheint die Angst vor Cyberunfällen umso berechtigter.