blog_29.06.2020

Threat Intelligence Report 2020: starke Zunahme von Cyber-Attacken registriert

Trotz verstärkten Sicherheitsbemühungen von Unternehmen nehmen Cyber-Angriffe deutlich zu. Die Gründe dafür sind neue Technologien, die von Kriminellen immer effizienter eingesetzt werden, sowie die Automatisierung von Angriffen, so der Global Threat Intelligence Report 2020. Eine wichtige Rolle spielt aktuell auch die Corona-Krise.

Mehr als die Hälfte aller im Jahr 2019 erfolgten Cyber-Angriffe (55%) bestanden aus einer Kombination von Web-Applikations-Angriffen und Applikations-spezifischen Angriffen. Dies entspricht einer Zunahme von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie aus dem Global Threat Intelligence Report 2020 des Sicherheits-Unternehmens NTT Ltd. hervorgeht. Content Management-Systeme waren in 20 Prozent aller Fälle von Angriffen betroffen und andere Technologien im Zusammenhang mit Webseiten in mehr als 28 Prozent.

Technologiesektor beliebtestes Angriffsziel

Die Zahl der Angriffe hat im vergangenen Jahr in allen Sektoren zugenommen, am stärksten betroffen war jedoch die Technologiebranche. Mit einem Anteil von 25 Prozent an allen Angriffen, nach 17 Prozent im Vorjahr, war dieser Sektor sogar erstmals das beliebteste Angriffsziel, so der Report. Über die Hälfte aller Angriffe waren hier Applikations-spezifische (31 Prozent) und DoS/DDoS-Angriffe (25 Prozent), zudem wurden mehr IoT-Angriffe verzeichnet.

Behörden und öffentliche Institutionen folgten mit 16 Prozent auf Rang 2 der häufigsten Angriffsziele, wobei hier geopolitische Aktivitäten eine wichtige Rolle spielten. Auf Platz drei positionierte sich der Finanzsektor mit 15 Prozent aller Bedrohungs-Aktivitäten. In den Top-5 rangieren weiter die Dienstleistungsbranche (12%) und der Bildungssektor (9%).

Cyberkriminelle profitieren von Corona

Unternehmen, deren Geschäft stark von ihrem Webauftritt abhängt, wie Kundenportale, Onlinehändler oder andere Webanwendungen, wurden in den vergangenen Monaten durch die Corona-Krise häufiger Ofer von Cyberkriminellen, heisst es weiter. Besonders betroffen sind offenbar auch Institutionen des Gesundheitswesens, die zunehmend mit Ransomware-Attacken zu kämpfen haben. Ein typisches Phänomen im Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie sind darüber hinaus malafide Webseiten, die sich als offizielle Informationsseiten von Behörden ausgeben und beispielsweise Malware verbreiten. Neu ist das Tempo, mit dem die Hintermänner vorgehen: laut dem Report tauchen täglich bis zu 2‘000 neue, derartige Seiten auf.

«Die aktuelle weltweite Krise hat einmal mehr deutlich gemacht, dass Cyberkriminelle jede Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen wissen. Unternehmen müssen deshalb auf alles vorbereitet sein», kommentierte Matthew Gyde, Präsident und CEO der Abteilung Sicherheit von NTT Ltd. die Resultate.